Kosmos 70

Kosmos 70

Die große Aluminium-Hängeskulptur, die Bernhard Heiliger von 1963 an bis 1970 schuf, hing von 1970 bis 1994 im Westfoyer des Berliner Reichstages. Im Direktauftrag der Bundesbaudirektion entstanden, war sie ein integraler Bestandteil der Architektur von Paul Baumgarten, nach dessen Plänen das Innere des Reichstages von 1961 bis 1969 neu gestaltet wurde.

Im Zuge des neuerlichen Umbaus des Reichstages durch Lord Norman Foster wurde Kosmos 70 abgehängt und eingelagert. Trotz anfänglicher Zusicherungen an Bernhard Heiliger, das Werk in das neue Konzept mit einzubeziehen, gelangte der Kosmos nie wieder an seinen ursprünglichen Platz zurück. Die Kunstkommission des Bundestages entschied sich schließlich gegen "Spolien" aus dem Baumgarten-Reichstag, der von Foster völlig entkernt wurde.

In der Geschichte dieser Skulptur konzentriert sich das spannungsvolle Verhältnis von Kunst, Architektur und politischer Repräsentation in Deutschland. Während der großen Bernhard-Heiliger-Retrospektive ist die Spulptur erstmals wieder zu sehen.

Die mehrere Tage dauernde Hängung im Lichthof des Martin-Gropius-Baus ist in einem Video (Mpg-Format, 4,3 MB) als Zeitrafferaufnahme festgehalten.





Im Rahmen der Ausstellung findet am Mittwoch, dem 30. November 2005 um 19.30 Uhr im Lichthof des Martin-Gropius-Bau eine Podiumsdiskussion statt.

Von Heiliger bis Haacke: Kunst und Demokratie - ein heikles Verhältnis


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